Herbstblätter

Herbstblätter für Sopran, Violine, Klarinette in B

Trichordale Musik und Text von Daniel Oberegger

 

Herbstblätter.

 

 

 

Was steht ihr staunend starr, Gloxinien?

 

 

 

Wir haben das Gedicht, das man uns gab, verändert.

 

Erinnert ihr euch?

 

 

 

Karls blaßgrüne Augen sehen durch rote Universen Mariannes blaue Glockenblumen zwischen den Liegestühlen hervorschimmern.

 

 

 

Orgelpunkt der Trauerweiden am Froschteich.

 

 

 

Die dreieckigen, transponierten Telegrafenmasten schweben sur-rend überm tiefen, dunklen Meer.

 

Immer ist es der Wind, der Handlungen, Blätter, Auflösungszeichen und Gedanken vor sich hertreibt. Er möchte abends das Traumgeschich-ten gurgelnde Bächlein belauschen, während der Gärtner im nahen Park das welke Laub zusammenkehrt und kehrt.

 

 

 

Ein frühes, aufwärts strebendes Schneegestöber verfängt sich in den weiten Gewändern von Marianne, die sich langsam vom Stuhl vor dem Fenster erhebt, die halbvolle Teetasse stehen läßt und plötzlich über die Türschwelle tritt, den Sonnenstrahl immer noch in der Hand.

 

 

 

Die Spezialisten sind ratlos.

 

 

 

Erdenzeit. Der blaue Berg steht einsam und vereint über dunkel-blauen Meereswogen.

 

Sternenblick strahlt.

 

 

 

Der große Engel, der die Zeit mißt, teilt und in die Uhren löffelt, tanzt über die feuchten Erlenwiesen und singt.

 

 

 

Versäumst du den Zug, kommst du früh genug.

 

Das kleine, wuschelige Kind spielt schon mit der hölzernen Eisen-bahn und spielt.